Leader+ Zukunft des Museums

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Eichen in allen AltersstadienPerspektiven

Das Fontänenhaus neben dem Schloss in Ludwigslust„Natureum am Schloss Ludwigslust“ wurde in den Jahren 2004/2005 zu einem Museum umgebaut, in dem die Sammlungsbelege aus Erbschaften, Ankäufen und Schenkungen sowie die Originalbelege zu den faunistischen und morphologischen Arbeiten, die aus den eigenen Reihen oder in unserem Mitteilungsblatt der Naturforschenden Gesellschaft publiziert werden, ihren bleibenden Aufenthaltsort finden, um zu Vergleichszwecken später heran gezogen werden zu können. Außerdem dienen diese Belege Ausstellungs- und Lehrzwecken für Besucher, Schüler und Studenten.

10 (vorwiegend zoologische) Gründe für ein Naturkundliches Museum („Natureum Ludwigslust“) in der Region:

  • 1. Die Entwicklung der Zoos im 21. Jahrhundert geht immer mehr in Richtung auf Naturschutzzentren. Für solche Naturschutzzentren sind naturkundlich-museale Einrichtungen eine unverzichtbare Ergänzung.
  • 2. Forschung am lebenden Tier kann und muss sinnvoll durch museale Forschung am toten Objekt (Präparat) ergänzt werden.
  • 3. Zoos sind und werden keine Museen! Aber vielerorts sind solche Museen bereits eng mit den Zoos verbunden (Osnabrück, Münster u.a.). Dadurch ergeben sich Synergie-Effekte für beide Einrichtungen.
  • 4. In Zoos werden Tiere geboren und sterben Tiere. Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Die toten Tiere können vielfach wichtige Aufgaben sowohl in der Forschung, als auch in der Bildung erfüllen. Sie deshalb zu verwerfen, bedeutet einen Verlust. Sie zu präparieren und die Präparate weiter für verschiedenste Aufgaben zur Verfügung zu haben, ist ein Gewinn für die Gesellschaft.
  • 5. Zoos liefern als einzige Einrichtungen konkrete Daten über den Lebenslauf eines Tieres. Diese Vorgeschichte eines Präparates kann von der Feldforschung nicht geleistet werden. Z.B. kann an einem präparierten Knochen eines Fischotters Alter und Krankheitsvorgeschichte nicht ohne weiteres ermittelt werden, wenn das Tier aus freier Wildbahn entnommen ist. Zootiere können das leisten.
  • 6. Die Aufbewahrung und der Vergleich mit anderen Präparaten einer Tierart im Museum kann wiederum wichtige Rückschlüsse auf die Lebendhaltung im Zoo liefern.Im Biotop des Zwergfliegenschnäppers
  • 7. Eine große Zahl von Wildvögeln u.ä. werden jährlich in die Zoos gebracht, um sie hier gesund zu pflegen und wieder in die Natur zurück zu setzen. Einige sterben davon im Zoo. Sie wenigstens als Präparat zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe. Leider sind durch das Fehlen eines solchen naturkundlichen Museums bereits viele Wild-Vögel nicht erhalten geblieben.
  • 8. In den Sammlungen Mecklenburgs (Zoologische Sammlung der Universität Rostock, Müritz-Museum Waren) ist der Bereich Westmecklenburg kaum vertreten, weil es hier bisher noch nie ein naturkundliches Museum gab. Diese Lücke ist mit diesem Museum zu schließen, um vergleichende Forschung zu ermöglichen.
  • 9. Museen und Zoos sind auch Stätten der Bildung und Erholung. Hier kann eine sinnvolle Ergänzung für die Touristen nur positiv zu Buche schlagen.
  • 10. Bedauerlicherseits nimmt das Wissen insbesondere bei Schulkindern um Belange des Naturschutzes nicht zu. Die Zoos machen bereits seit Jahren Unterricht im Grünen. Jährlich kommen etwa 10.000 Schüler zu Unterrichtszwecken in unseren Zoo. Hier wäre ein entsprechendes Angebot in einem Naturkundlichen Museum eine sinnvolle Ergänzung.
  • Dr. Zessin in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der NGM