Leader+ Museumspädagogik

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Die pädagogische Arbeit für allgemeinbildende Schulen im „Natureum am Schloss Ludwigslust“

Museumspädagogik

Seit Eröffnung des Museums wurden die museumspädagogischen Angebote des neuen außerschulischen Lernortes genutzt. Das Spektrum reicht dabei von Kindertagesstätten über Grundschulen, Sonderschulen, Regionale Schulen, Gymnasien bis hin zu Studenten. Vom Schulamt Schwerin wurde eine Lehrkraft für wöchentlich 5 Stunden dafür zur Verfügung gestellt. Der Unterrichtsraume ist gut ausstattet mit Projektionstechnik, Mikroskopen (Auflicht- und Durchsichtmikroskope), Bestimmungsbüchern, Keschern usw.
Die Unterrichtsinhalte sind sehr vielfältig. Neben der Besichtigung der Ausstellungsräume ist natürlich die Mikroskopie von Interesse. Während einer Exkursion sammeln die Schüler Proben z.B. aus den angrenzenden Teichen des Schlossparks, dem Waldboden oder keschern Wiesenvegetation ab, um sie anschließend mikroskopisch zu untersuchen. Andere Themen sind die Bäume oder Gebäude im Schlosspark Ludwigslust, der Boden mit seinen Lebewesen, die Eiszeit, Fossilien, besonders der „Sternberger Kuchen“ oder speziell für die kleineren Kinder die Tiere in den Jahreszeiten. Es werden aber auch die Sonderausstellungen gerne als Thema für einen Museumsbesuch genutzt.
Bis 2008 existierte eine Jugendgruppe der NGM, die sich meist mit speziellen Aufgabenstellungen befasst hat, z.B. der Erforschung der Kleinsäugerfauna in Ludwigslust oder der Suche nach dem Kiemenfußkrebs (Siphonophanes grubei) im Schlosspark Ludwigslust. Auch bei der Vermessung einiger alter Bäume im Park waren die Jugendlichen beteiligt. Gegenwärtig gibt es leider keine Jugendgruppe, weil sich keine Lehrer finden, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen.
Die Schulklassen, die Projekttage im Natureum gestalten, kommen zum überwiegenden Teil aus Ludwigslust, aber auch z.B. aus Hagenow, Grabow, Dömitz, Neustadt-Glewe, Parchim oder Neubrandenburg. Auch der Schüleraustausch mit der Partnerstadt Kamskoje Ustje (Tatarstan) machte im Natureum Station. Von Juni 2006 bis August 2010 waren 156 Gruppen (2.760 Personen) Gast im Natureum.

Art der Einrichtung

Anzahl der Gruppen

Anzahl der Personen

Kindertagesstätten

26

440

Grundschulen

47

997

Regionale Schulen

40

647

Gymnasien

5

105

Sonderschulen

10

148

Volkshochschule

6

107

Hochschulen/Universitäten

2

30

Andere Einrichtungen

20

286

Gesamt

156

2.760

 

 

 

Einleitung

Ziele und Inhalte des Unterrichts in musealen Einrichtungen werden bestimmt durch die gesetzlich fixierten Bildungsziele des Landes (Rahmenpläne), die in den Museen vorhandenen personellen und materiellen Voraussetzungen, den vorhandenen Sammlungsbestand und die Art seiner Präsentation, aber auch durch die Wünsche und das Nutzungsverhalten der Schulen. Diese ziel- und inhaltsbeeinflussenden Faktoren sind selbst einer ständigen Änderung unterworfen.
Ziel ist es, für alle allgemeinbildenden Schulen zu den Themenkomplexen, die sich mit faunistischen, botanischen, ökologischen und umweltschutzbetonenden Inhalten beschäftigen, Unterrichtsgestaltungen in andersartiger Form anzubieten. Darüberhinaus sollen auch Kindereinrichtungen der Vorschule, Vereine und Verbände (z.B. Arbeitsgemeinschaften) u.a. berücksichtigt werden. Auf Erfahrungen anderer Einrichtungen, z.B. der Zooschule Schwerin oder des „Hauses der Natur“ in Cismar/Ostholstein sowie auf Erfahrungen aus dem obligatorischen Unterricht können zurückgegriffen werden.Unterricht in der Natur
Für die Realisierung dieses Gesamtzieles können folgender Teilziele formuliert werden:

  • - Gestaltung von Unterrichtsstunden, Projekttagen und Projekten auf der Basis aktueller Rahmenpläne
  • - Bereitstellung von Anschauungs- und Informationsmaterial für den Biologie- und Sachunterricht
  • - Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer (z.B. Umweltlehrer der Schulen des Landkreises Ludwigslust)
  • - Aufbau eines Natur- und Umweltbildungszentrums, das ausgehend vom Kernbereich des Natureums (Naturmuseum) verschiedene kommunale Einrichtungen und Wissenschaftler/Spezialisten in eine fachübergreifende Bildungsarbeit einbezieht
  • Die globale Entwicklung unserer Umwelt und die Trends in der Umweltpolitik Mecklenburg-Vorpommerns und in Deutschland bestätigen jedoch die Notwendigkeit und die Richtigkeit des angestrebten Weges eines umweltorientierten Unterrichts im Natureum Ludwigslust.
    Auf der UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 wurde die „Agenda 21“ verabschiedet. Dabei handelt es sich um ein weltweites Aktionsprogramm für eine dauerhaft zukunftsfähige umweltgerechte Entwicklung. Ziel ist es, die Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Menschen zu befriedigen ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Ansprüche nicht mehr realisieren können. Dieses Programm wurde von 178 Staaten unterzeichnet. Es steht für den Verbund von ökonomischer Beständigkeit und Entwicklungsfähigkeit, den Erhalt der ökologischen Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie sozialer Gerechtigkeit. Eine dauerhaft zukunftsfähige umweltgerechte Entwicklung benötigt Menschen, die über ein hohes Maß an analytischen und gestalterischen Kompetenzen verfügen und kann nur auf der Basis eines grundlegenden mentalen Wandels in der menschlichen Gesellschaft erfolgen.
    Das im vergangenen Jahr in Johannisburg durchgeführte Weltgipfeltreffen hat ungelöste globale Themen wie Armut, Klimawandel, Gesundheitsversorgung, Globalisierung oder Menschenrechte erneut zurück in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gerufen. Das dort festgelegte Arbeitsprogramm enthält konkrete politische Zielsetzungen (u. a. Energie, Wasser, Klima, Artenvielfalt, Konsum und Produktion, Armut u.s.w.), die mit Selbstverpflichtungen der nationalen Regierungen unterlegt werden sollen. Insbesondere fordert das Programm von den ökonomisch entwickelten Ländern eine Auseinandersetzung mit der Situation in den Entwicklungsländern sowie die Umgestaltung des eigenen Lebensstils und die Veränderung von nicht-nachhaltigen Konsum- und Produktionsweisen.
    Bei der Umsetzung des Programms wird verstärkt auf das Instrument  Bildung gesetzt. Für Deutschland sind folgende Forderungen von besonderer Bedeutung:

    Bildung ist ein unverzichtbares Instrument zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung.

    • Das Thema Nachhaltige Entwicklung muss auf allen Ebenen in alle Bereiche der Bildung integriert werden.
    • Über die Bildung soll das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verstärkt in die Öffentlichkeit gelangen.
    • Im Bildungsbereich muss die Zusammenarbeit zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung zwischen den Fächern und Schulen, insbesondere aber zwischen Schule und Kommune und regionalen Wirtschaftsstandorten, zwischen den Bundesländern Deutschlands und über die Grenzen von Deutschland hinaus zielstrebig ausgebaut werden.

    Das Natureum Ludwigslust kann bei der Umsetzung der genannten kommunal- und regionalbezogenen Aufgaben einen entscheidenden Beitrag leisten. Daraus ergeben sich für die Entwicklung und Organisation folgende Konsequenzen :

    • Ressortübergreifende Zusammenarbeit und Abstimmung der Bildungsziele und –inhalte des Natureums auf Schulamts- und kommunaler Ebene (Firmen);
    • Abstimmung der Arbeit der Akteure aus den schulischen und außerschulischen Bereichen auf den Gebieten der Umweltbildung im engeren Sinne (Naturforschung, Naturschutz), Artenschutz, Kultur- und Sozialpolitik, Freizeitgestaltung
    • Entwicklung  eines Angebotskataloges unter Beachtung schulorganisatorischer Belange und rahmenplanbezogener Anforderungen in Abstimmung mit SchullAnschauungsmaterial findet man vor Ort!eitern und den Lehrern.

    Für die Zukunft, d.h. nach Etablierung der museumspädagogischen Tätigkeit am Natureum Ludwigslust, wird eine fachübergreifende Koordinierung von Unterrichtseinheiten verschiedener Fächer angestrebt, wie er bereits in der Zooschule Schwerin praktiziert wird. Dies betrifft z.B. experimentelle Betrachtungsweise der Fächer Biologie, Chemie und Physik, da in allen drei Fächern eine gleiche Grundstruktur der logischen Abfolge der Tätigkeiten beim Experimentieren vorhanden ist. PISA fragt dezidiert nach fächerübergreifenden Kompetenzen und nach Kenntnissen und Fähigkeiten, die in der Sache nicht äußerlich bleiben, sondern von einem tiefgehenden Verständnis zeugen. Viele Fragen von PISA sind zudem so ausgerichtet, dass sie Kompetenzen fordern, die auch im Erwachsenenleben eine Rolle spielen und nicht nur für den Fachunterricht oder den gegenwärtigen Alltag. PISA misst vor diesem Hintergrund die Lesekompetenz als Fähigkeit, Aussagen und Absichten und ihre formale Struktur in geschriebenen Texten, Bildern, Grafiken, Tabellen etc. zu verstehen und sie sachgerecht nutzen zu können.

    Inhalt

    Folgende inhaltliche Schwerpunkte werden die pädagogische Arbeit im Natureum Ludwigslust kennzeichnen:

    • Angebote fachwissenschaftlich orientierter Unterrichtsthemen für den Sach- und Biologieunterricht, die die Sicherung naturwissenschaftlicher Sach- und Methodenkompetenz als Basis fachübergreifenden Lernens zum Ziel haben.
    • Gestaltung von biologischen Themen, die auf der Basis eines PISA-gerechten Aufgabenverständnisses selbständiges Arbeiten und kumulatives Lernen fordern und sich inhaltlich am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung orientieren. Die Organisationsebene dafür sind Halbtagesprojekte.
    • Durchführung der Unterrichtsveranstaltungen unter der Zielstellung eines deutlich erhöhten Selbständigkeitsgrades der Schüler und des Einsatzes von Beobachtungsverfahren, Mikroskopier-, Experimentier- und evtl. Computertechnik. Dabei ist eine systematische Steigerung hinsichtlich allgemeiner und fachbezogener Methodenkompetenz von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II anzustreben.
    • In allen Unterrichtsformen soll die Artenkenntnis (Sammlungsmaterial, Exkursionen) erweitert werden, um die Liebe zur Natur, um die Liebe zur Natur als Grundlage für deren Schutz zu fördern
    • Durch die museumspädagogische Arbeit kann die Befähigung der Schüler zur Auseinandersetzung mit umweltpolitischen Fragen der Region gefördert werden (z.B. Müllverbrennungsanlage, Autobahnbau, Windkraftanlagen)

    Der begleitende Lehrer wird vom Museumspädagogen zum Mitgestalter des Projektes und wird in der Regel Aufgaben für den weiteren Unterricht in der Schule ableiten und mitnehmen können. Folgende Aufgaben sollte der BegleitungsleKaskadehrer während des Unterrichts im Natureum übernehmen:

    • Einteilung heterogen besetzter Schülergruppen für die Herausbildung sozialer Kompetenzen
    • Organisation gegenseitiger Hilfen und die Entwicklung von Selbst- und Methodenkompetenz
    • Betreuung von Schülergruppen an bestimmten Unterrichtsstationen
    • Zielgerichtete Förderung der ihm bekannten Schüler durch individuelle Hilfestellung  bei der Erfassung von Daten, Kontrolle der Aussagefähigkeit über Zwischenergebnisse
    • Erfassung von Unterrichtsergebnissen als Basis für die Unterrichtsevaluation und die Schülerbeurteilung

    Um die Lehrer auf diese Arbeit vorzubereiten, ist es nötig, durch das Natureum Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen anzubieten bzw. darauf im Angebotskatalog hinzuweisen. Diese sollten sich auf fachliche Inhalte der das Thema tangierenden Fächern, also besonders Biologie, beziehen, auf Fragen der Schülerbewertung und Unterrichtsevaluation oder auf organisatorische Fragen des Projektverlaufes.

    Grundschule

    Keine Lehrergruppe einer anderen Schulart hat eine so große Verantwortung für den Übergang in spätere Bildungsgänge und für die Beschreitung individueller Bildungswege wie die Grundschullehrer. Die Zeit, die ein Kind in der Grundschule verbringt, ist die entscheidende Zeit für den weiteren Bildungsweg. Hier wird entweder Lust an orientiertem Denken und an handelnder, verantwortungsfreudiger Teilnahme am Leben entwickelt oder zu resignierter Vernünftigkeit erzogen. Die Schüler sind zu befähigen, Schlüsselprobleme zu erkennen, notwendige Sach-, Handlungs- und Beurteilungskompetenzen zu erwerben, sowie zu eigenem engagierten Handeln bereit zu sein. Dabei sind die Themen Umwelterziehung, Gesundheitserziehung und das Kennenlernen des Heimatortes wichtige Bereiche, die auch für die museumspädagogische Arbeit bedeutsam sind.

    Klassenstufe 1/2

    Bezug zum Rahmenplan

    Mögliche Angebote des Natureums

    Miteinander in unserem Heimatort

    • Öffentliche Einrichtungen des Heimatortes kennenlernen
    • Natureum als öffentliches Museum
    • Der Schlosspark als Parkanlage
    • Ludwigslust als Lindenstadt – die Linde als typischer Baum

    Orientieren in Raum und Zeit

    • Bewußtmachen des Raumgefühles
    • Exkursion (z.B. Schätzen von Baumhöhen)

    Unterwegs in der Natur

    • Erkennen von Zusammenhängen zwischen jahreszeitlichem Wechsel in der Natur und den Veränderungen im Pflanzen- und Tierleben
    • Anbahnen der Erkenntnisse, dass jegliches Leben in ein Naturganzes eingebunden ist
    • Anregen zur Mitgestaltung zum Schutz der näheren Umgebung
    • Exkursion (z.B. Frühblüher, Bäume im Winter)
    • Der Baum in den Jahreszeiten (Herbar)
    • Vogelbeobachtungen
    • Nahrungsbeziehungen (Modelle, Präparate)
    • Exkursion (z.B. Nahrung von Insekten)
    • Exkursion (Vergleich natürlicher Wald – Forst)
    • Projekt in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt oder dem ZEBEF (z.B. Obstbäume pflanzen, Hecken anlegen)

    Klassenstufe 3/4

    Bezug zum Rahmenplan

    Mögliche Angebote des Natureums

    Orientieren in Raum und Zeit

    • Weiterentwickeln des Raumempfindens
    • Ausprägung der Fähigkeit, sich auf einer Lageskizze und auf einem Grundriss zurechtzufinden
    • Erfassen einfacher Zusammenhänge beim Kennenlernen ausgewählter charakteristischer Gegebenheiten der Region
    • Exkursion (z.B. Himmelsrichtungen an der Natur erkennen, Arbeit mit dem Kompaß)
    • Erkennungsspiele im Ausstellungsbereich des Museums
    • Exkursion (z.B. Anfertigen von Lageskizzen)
    • Exkursion (z.B. Beziehung zwischen Tourismus und Naturschutz)
    • Typische Pflanzen und Tiere in der Stadt und in der freien Natur (Modelle, Präparate)

    Unterwegs in der Natur

    • Erkennen der Abhängigkeit des Menschen, der Pflanzen und Tiere von jahreszeitlichen Einflüssen
    • Kennenlernen des Lebens von Pflanzen und Tieren des Waldes
    • Kennenlernen des Lebens von Pflanzen und Tieren im und am Gewässer
    • Kennenlernen des Lebens von Pflanzen und Tieren des Feldes
    • Umgehen mit der Natur
    • Zugvögel (Video, Präparate)
    • Der Storch in Ludwigslust
    • Nahrungsbeziehungen (Modelle, Präparate)
    • Früchte (Früchtesammlung)
    • Einzelbetrachtung diverser Pflanzen- und Tierarten (Präparate, Originalmaterial)
    • Exkursion (z.B. Struktur des Waldes)
    • Giftpflanzen und Heilpflanzen (Herbar)
    • Exkursion (Giftpilze)
    • Bedeutung des Waldes
    • Untersuchung der Kleinlebewesen im Waldboden (Auflichtmikroskop)
    • Exkursion (Teiche im Park)
    • Nutzung von Gewässern (am Bsp. Ludwigsluster Kanal, Parkteiche)
    • Untersuchung der Kleinlebewesen im Gewässer (Auflichtmikroskop)
    • Untersuchung der Mikrolebewesen im Gewässer (Durchlichtmikroskop)
    • Schädlinge und Nützlinge des Feldes (Präparate)
    • Getreidearten und andere Feldkulturen in der Region (Herbar)
    • Biotoppflege (in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Ludwigslust)
    • Richtiger Umgang mit der Natur

    Regionale Schule, Haupt- und Realschule

    In den Bildungsgängen dieser Schularten sind die Schülerinnen und Schüler so zu fordern und zu fördern, dass sie auf die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die eigenverantwortliche Gestaltung eines sinnerfüllten Lebens sowie auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet werden.
    Biologisches Grundverständnis ist eine wichtige Voraussetzung für die Bereitschaft und Fähigkeit, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und verantwortungsbewusst die Ressourcen in Anspruch zu nehmen. Das Fach Biologie soll Einblicke in jene Begriffe, Gesetzmäßigkeiten und Arbeitsweisen gewähren, die für Naturbegegnung und Naturerforschung bedeutsam sind. Auf dieser Grundlage lernen die Schülerinnen und Schüler, Lebensprozesse auch unter wirtschaftlichen, technischen und sozialen Gesichtspunkten sachorientiert zu beurteilen. Dieses vermitellt Anregungen und Kompetenzen, sich am Prozess einer zukunftsfähigen Umweltentwicklung zu beteiligen.

    Orientierungsstufe Klassenstufe 5/6

    Bezug zum Rahmenplan

    Mögliche Angebote des Natureums

    Lebewesen in ihrer Umwelt – Wirbeltiere und Menschen

    • Ausgewählte Vertreter aus allen Wirbeltierklassen und ihre Lebensräume
    • Bau und Lebenserscheinungen von Wirbeltieren (Verhalten)
    • Angepasstheit von Wirbeltieren an ihre Lebensräume
    • Ausgewählte Vertreter von Wirbeltieren und ihre Stellung in Nahrungsketten
    • Erhalt von Lebensräumen und Artenvielfalt, Naturschutz (Arten- und Landschaftsschutz)
    • Wirbeltiere und ihre Bedeutung für den Menschen
    • Entwicklung der Wirbeltiere in erdgeschichtlich langen Zeiträumen
    • Höherentwicklung innerhalb der Wirbeltierreihe
  • Exkursion zu ausgewählten Tierarten (z.B. Grasfrosch, Buchfink)
  • Balzverhalten der Vögel (Präparate und Exkursion)
  • Beobachtungen von Fischschuppen, Federn, Fellproben mit der Lupe oder Auflichtmikroskopen als Systematisierung   
  • Exkursion zu ausgewählten Tierarten
  • Schutzmöglichkeiten ausgewählter Arten
  • Verantwortung des Menschen – Naturschutz- Denkmalschutz
  • Wildtiere und Heim- und Nutztiere
  • Saurier, Urvogel (Präparate, Modelle)
  • Untersuchung von Eiern verschiedener Tiere am Auflichtmikroskop
  • Samenpflanzen in ihrer Umwelt

    • Überblick über die Formenvielfalt der Samenpflanzen in ihren Lebensräumen
    • Organe der Samenpflanzen
    • Fortpflanzung und Entwicklung der Samenpflanzen
    • Ausgewählte Pflanzenfamilien
    • Lebensgemeinschaft Wald
    • Einfluss des Menschen, Gefährdung und Schutz von Wäldern
    • Samenpflanzen und ihre Bedeutung für den Menschen

    Exkursion zu ausgewählten Pflanzen oder Pflanzenfamilien

  • Bestimmungsübungen
  • Untersuchung von Wurzeln, Blüten u.ä.
  • Blüten und Früchte (Originale und Präparate)
    • Herbarisieren, Zeichnen
    • Exkursion, Bestimmungsübungen
    • Exkursion (z.B. forstliche Maßnahmen im Park)
    • Geschützte Arten, Rote Listen (Herbar)
    • Wild- und Kulturpflanzen, Heilpflanzen (Herbar, Teezubereitung)

    Lebewesen in ihrer Umwelt- Wirbellose Tiere

    • Überblick über die Formenvielfalt wirbelloser Tiere in ihrem Lebensraum
    • Insekten
    •         Bau und Lebenserscheinungen
    •         Angepasstheit an verschiedene Lebensräume
    •         Arten- und Landschaftsschutz
    • Andere wirbellose Tiere z.B. Ringelwürmer,   Spinnentier, Krebse, Weichtiere
    • Exkursion (z.B. Vielfalt der Wirbellosen im Wald)
    • Bestimmungsübungen mit dem Auflichtmikroskop
    • Vielfalt der Insekten
    • Exkursion (z.B. Lebensräume der Insekten)
    • Exkursion zu ausgewählten Tierarten (z.B. Regenwurm, Baumschnecke)
    • Bestimmungsübungen mit dem Auflichtmikroskop (Präparate)
  • Die Zelle als Baustein aller Lebewesen

    • - Modellieren einer Zelle
    • - Modellieren mit formbaren Material

    Klassenstufe 7 – 10Im Schloßpark Ludwigslust

    Gymnasium/Integrierte Gesamtschule

    In diesen Schularten sind die Schülerinnen und Schüler so zu fordern und zu fördern, dass sie auf die aktiver Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die eigenverantwortliche Gestaltung eines sinnerfüllten Lebens sowie auf die Anforderungen in der Berufswelt und im Studium vorbereitet werden.
    Im Unterricht sind verstärkt Lernsituationen zu schaffen, in denen der Schüler seinem Entwicklungsstand entsprechend selbständig (allein oder mit anderen) Lernprozesse vorbereitet, gestaltet, reflektiert und bewertet. Viele Schüler wollen mit Kopf, Herz und Hand an einen Lerngegenstand herangehen. Deshalb muss das schulische Lernen auch im gymnasialen Bildungsgang von einem ganzheitlichen pädagogischen Ansatz geprägt sein, beim dem gleichberechtigt neben dem Denken auch das Fühlen und Handeln steht.

    Orientierungsstufe Klassenstufe 5/6

    Bezug zum Rahmenplan

    Mögliche Angebote des Natureums

    Lebewesen in ihrer Umwelt – Wirbeltiere und Menschen

    • Ausgewählte Vertreter aus allen Wirbeltierklassen und ihre Lebensräume
    • Bau und Lebenserscheinungen von Wirbeltieren (Verhalten)
    • Angepasstheit von Wirbeltieren an ihre Lebensräume
    • Ausgewählte Vertreter von Wirbeltieren und ihre Stellung in Nahrungsketten
    • Erhalt von Lebensräumen und Artenvielfalt, Naturschutz (Arten- und Landschaftsschutz)
    • Wirbeltiere und ihre Bedeutung für den Menschen
    • Entwicklung der Wirbeltiere in erdgeschichtlich langen Zeiträumen
    • Höherentwicklung innerhalb der Wirbeltierreihe

    Exkursion zu ausgewählten Tierarten (z.B. Grasfrosch, Buchfink)

  • Balzverhalten der Vögel (Präparate und Exkursion)
  • Beobachtungen von Fischschuppen, Federn, Fellproben mit der Lupe oder Auflichtmikroskopen als Systematisierung   
  • Exkursion zu ausgewählten Tierarten
  • Schutzmöglichkeiten ausgewählter Arten
  • Verantwortung des Menschen – Naturschutz- Denkmalschutz
  • Wildtiere und Heim- und Nutztiere
  • Saurier, Urvogel (Präparate, Modelle)
  • Untersuchung von Eiern verschiedener Tiere am Auflichtmikroskop
  • Samenpflanzen in ihrer Umwelt

    • Überblick über die Formenvielfalt der Samenpflanzen in ihren Lebensräumen
    • Organe der Samenpflanzen
    • Fortpflanzung und Entwicklung der Samenpflanzen
    • Ausgewählte Pflanzenfamilien
    • Lebensgemeinschaft Wald
    • Einfluss des Menschen, Gefährdung und Schutz von Wäldern
    • Samenpflanzen und ihre Bedeutung für den Menschen

    Exkursion zu ausgewählten Pflanzen oder Pflanzenfamilien

  • Bestimmungsübungen
  • Untersuchung von Wurzeln, Blüten u.ä.
  • Blüten und Früchte (Originale und Präparate)
  • Herbarisieren, Zeichnen
  • Exkursion, Bestimmungsübungen
  • Exkursion (z.B. forstliche Maßnahmen im Park)
  • Geschützte Arten, Rote Listen (Herbar)
  • Wild- und Kulturpflanzen, Heilpflanzen (Herbar, Teezubereitung)
  • Lebewesen in ihrer Umwelt- Wirbellose Tiere

    • Überblick über die Formenvielfalt wirbelloser Tiere in ihrem Lebensraum
    • Insekten
    •         Bau und Lebenserscheinungen
    •         Angepasstheit an verschiedene     
    •         Lebensräume
    •         Arten- und Landschaftsschutz
    • - Andere wirbellose Tiere z.B. Ringelwürmer,   Spinnentier, Krebse, Weichtiere
    • Exkursion (z.B. Vielfalt der Wirbellosen im Wald)
    • Bestimmungsübungen mit dem Auflichtmikroskop
    • Vielfalt der Insekten
    • Exkursion (z.B. Lebensräume der Insekten)
    • Exkursion zu ausgewählten Tierarten (z.B. Regenwurm, Baumschnecke)
    • Bestimmungsübungen mit dem Auflichtmikroskop (Präparate)

    Die Zelle als Baustein aller Lebewesen

    • - Modellieren einer Zelle
    • - Modellieren mit formbaren Material

    Sekundarbereich 1  Klassenstufe 7 – 10

    Bezug zum Rahmenplan

    Mögliche Angebote des Natureums

    Aufnahme und Verarbeitung von Informationen- Nervensystem und hormonelle Regelung

    • Wirkung von Drogen auf das Nervensystem
    • Heil- und Giftpflanzen (Herbar)

    Die grüne Pflanze und ihre Bedeutung

    • Vielfalt von Pflanzen
    • Bau der Pflanzenorgane
    • Einfluss von Umweltfaktoren
    • Eingriffe des Menschen in Ökosysteme und deren Folgen
    • Bau, Vorkommen und Bedeutung der Moose und Farne
    • Anpassung der Blüten an unterschiedliche Bestäubungsformen
    • Pflanzen helfen heilen

    Exkursion zu ausgewählten Pflanzengruppen

    • Präparate
    • Vergleich Licht- und Schattenblätter
    • Exkursion (z.B. Parkgestaltung und Artenvielfalt)
    • Exkursion zu ausgewählten Arten (z.B. Wurmfarn, Astmoos)
    • Arbeit mit Präparaten (Herbar und Originalmaterial), Skizzieren
    • Sammeln von Heilpflanzen und Teezubereitung

    Ökologie

    • Aufbau eines Ökosystems
    • Mensch und Umwelt
    • Vergesellschaftungsformen
    • Exkursion (z.B. Ökosystem Wald und Wiese)
    • Messungen von abiotischen Umweltfaktoren
    • Zeigerpflanzen
    • Toleranzbereiche (Randbereiche)
    • Bedeutung der Umweltfaktoren für Pflanzen und Tiere
    • Projekt: Anlegen eines Herbariums
    • Naturschutzregeln, Rote Listen (am Bsp. des Schlossparkes und anderer Gebiete in und um Ludwigslust)
    • Exkursion (z.B. Lebewesen auf Blüten)

    Genetik

    • Mutation und Modifikation
    • Bsp. von Mutationen (z.B. Albinos, Schlitzblättrigkeit, Rotblättrigkeit, Hängeformen von Bäumen), Präparate und Herbar
    • Exkursion (z.B. Unterschied Mutation und Modifikation bei Pflanzen und Tieren)

    Evolution der Lebewesen

    • Fossilien als Belege der Evolution
    • Mutationen als Evolutionsfaktor
    • Projekt lokale Fossilienfunde (z.B. Sternberger Kuchen, Kiesgruben)
    • Untersuchen von Fossilien (Präparate)
    • Herstellen von Gipsabdrücken
    • Projekt Entstehung von Arten (Bsp. Zuchtformen von Bäumen), mit Exkursion

    Sekundarbereich 2  Klassenstufe 11-13

    Bezug zum Rahmenplan

    Mögliche Angebote des Natureums

    Der Mensch in seiner Umwelt

    • Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen als Lebensgrundlage des Menschen
    • Vielfalt der Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt

    Wild- und Kulturpflanzen als Heilmittel

  • Exkursion (z.B. Ökosystem Wald und Wiese
  • Messungen von abiotischen Umweltfaktoren  
  • Zeigerpflanzen/Indikatororganismen
  • Toleranzbereiche
  • Bedeutung der Umweltfaktoren für Pflanzen und Tiere
  • Bestimmungsübungen (dichotomer Bestimmungsschlüssel)
  • Fortpflanzung – Entwicklung - Vererbung

    • Variabilität der Arten
    • Variabilität ausgewählter Arten, z.B. Baumschnecke, Schafgarbe (Präparate)
    • Exkursion (z.B. Mutation und Modifikation bei Pflanzen und Tieren)

    Ökologie

    • Struktur eine heimischen Ökosystems
    • Wirkung abiotischer und biotischer Umweltfaktoren
    • Angepasstheit der Organismen
    • Aufbau und Veränderung von Populationen und Ökosystemen
    • Einflussnahme des Menschen auf Ökosysteme
    • Exkursion (z.B. Struktur im Ökosystem Wald, Wiese oder Teich)
    • Exkursion
    • Messungen abiotischer Umweltfaktoren
    • Toleranzbereiche
    • Indikatororganismen
    • Arbeit mit Präparaten (z.B. Insekten)
    • Methoden zur Erfassung von Populationen, mit praktischem Bsp. (z.B. Individuendichte)
    • Rote Listen, Artenschutzabkommen (Bsp. FFH-Gebiet Schlosspark Ludwigslust, Parkpflegewerk)
    • Gewässeruntersuchungen an unterschiedlich beeinflussten Gewässern   

    Fortbildungen und SonstigesArchitektur und Natur

    Desweiteren können für andere Bildungsgänge und auch fakultative Veranstaltungen Angebote unterbreitet werden.

    • Fortbildungen der Umweltlehrer der Schulen des Kreises Ludwigslust (Das Natureum könnte Sitz der Umweltlehrer werden)
    • Fortbildungen im Rahmen von SCHILF-Tagen an den Schulen
    • Einbindung der Vorschulen in die museumspädagogische Arbeit: PISA fordert mehr Bildungansätze in dieser Altersklasse.
    • Sitz der Jugendgruppe der NGM (Bestimmungsübungen, Herstellen von Präparaten, Erfassungsarbeit uä.)
    • Wochenend-, Nachmittags- und Ferienangebote nach Abstimmung mit anderen Institutionen, z.B. Zentrum für Bildung, Erholung und Freizeit (ZEBEF) in Ludwigslust. Die im Gästehaus des ZEBEF untergebrachten Gruppen könnten den Besuch des Natureums mit speziellen Aufträgen in ihren Organisationsplan aufnehmen.
    • Durchführung von Veranstaltungen verschiedener Fachgruppen, z.B. Botanik- oder Ornithologie-Fachgruppe des Kreises Ludwigslust, separate Veranstaltungen der NGM, Umweltausschuss der Stadt oder des Kreises Ludwigslust
    • Betreuung von Belegarbeiten (z.B. Gymnasium) oder thematische Begleitung von Diplomarbeiten (z.B. Arbeiten zur lokalen Agenda der Uni Rostock)
    • Aufbau einer Bibliothek mit Schülerarbeiten oder an Schulen durchgeführten Projekten (z.B. Umweltpreis des Landkreises Ludwigslust) in Zusammenarbeit mit den Schulen und den Umweltämtern der Stadt und des Landkreises Ludwigslust

    Die Autoren:

  • Uwe Jueg Lehrer für Biologie und Chemie an der Regionalen Schule Ludwigslust
  • Dr. päd. Alfred Jueg Lehrer für Biologie und Chemie im Ruhestand
  • Kerstin Steidl Lehrerin für Biologie und Chemie am Gymnasium Wittenburg
  • Holger Siegesmund Lehrer Schule im Grünen; Zoo Schwerin
  • Martina Weding Erzieherin und Hortnerin der Kindertagesstätte „J.-Gillhoff“ in Ludwigslust