Hermann Freiherr von Maltzan (1843-1891)
Entstammte einem angesehenen alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht.
Lebensdaten in Kurzform
18.12.1843 geboren in Rostock, Vater war der Landrat und Gutsbesitzer Nilolaus Friedrich Rudolf von Maltzan (1783-1864), Mutter war Ida Betty Sophie von Stralendorf (1817-1863)
1847 Halbbruder Abrecht von Maltzan begründet mit anderen den Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg
wuchs im Gutshaus Rothenmoor auf, Unterricht durch Hauslehrer
trug ein Herbarium mit Pflanzen vom Gut Rothenmoor als Kind zusammen, es entstand in seiner Kindheit bereits eine Eiersammlung, eine Sammlung Schneckengehäuse, sammelte und präparierte Käfer und Schmetterlinge
1859 Gymnasium Neubrandenburg
1861-1863 Studium der Zoologie an Philosophischen Fakultät der Universität Rostock
1863 Reise nach Trouville, Nordfrankreich, sammelte dort Meeresschnecken und .-muscheln
1864 Gutsbesitzer auf Federow
1864-1865 Reisen nach Frankreich, Spanien, Italien und Ägypten
1864 kaufte er in Paris die bedeutende Moutonsche Conchyliensammlung, später die Sammlung des Bremer Konsuls Gruner mit vielen Originalstücken zu Beschreibungen berühmter Malakologen wie z.B. Philippi, Dunker, Pfeiffer und Reeve
1866 Gründung einer mecklenburgischen naturhistorischen Sammlung in Waren, das spätere „Maltzaneum“
1874 Präsident des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg
1877 wird das „von Maltzansche naturhistorische Museum für Mecklenburg“ juristische Person
1877 heiratet er die Malerin Agnes Vidal
Reisen nach Portugal (1879), Griechenland (Besuch bei Schliemann in Athen), Kreta und den Orient (1883), Korsika, Sardinien und Sizilien (1885)
1885 Umzug nach Berlin und dort Mitglied in zahlreichen Organisationen und Vereinen
10.2.1891 verstirbt er mit 47 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin
Trotz seines relativ kurzen Lebens hat Maltzahn einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Naturforschung in Mecklenburg geleistet. Darüber hinaus war er vielseitig als Publizist, Theaterautor, Komponist und Mitbegründer des Deutschen Kolonialvereins tätig, wie an Hand der Publikationsliste ersichtlich.
Publikationen (Auswahl)
Maltzan, H. v. (1869): Suezkanal.- Archiv für Molluskenkunde 1: 100-101.
Maltzan, H. v. (1870): Zur Kenntnis unserer Anodonten.- Archiv Ver. Frde. Naturgesch. Meckl. 23: 170-178.
Maltzan, H. v. (1871): Zur Fauna von Suez.- Archiv für Molluskenkunde, 3: 202-203.
Maltzan, H. v. (1873): Systematisches Verzeichnis der Mecklenburgischen Binnenmollusken nebst einigen critischen Bemerkungen. Neubrandenburg.
Maltzan, H. v. (1874): Zur Fauna von Klein-Pritz.- Archiv Ver. Frde. Naturgesch. Meckl. 28: 108-110.
Maltzan, H. v. (1874): Die naturwissenschaftlichen Museen und ihre Bedeutung für die Wissenschaft.- Archiv Ver. Frde. Naturgesch. Meckl., 28: 99-108.
Maltzan, H. v. (1875): Der Werth der Localforschung für die exacte Naturforschung.- Archiv Ver. Frde. Naturgesch. Meckl., 29: 204-211.
Maltzan, H. v. (1880): Eine neue Molluskengattung.- Archiv für Molluskenkunde, 12: 106-109.
Maltzan, H. v. (1882): Handelskolonien. Eine Lebensfrage für Deutschland. Berlin.
Maltzan, H. v. (1883): Diagnosen neuer kretischer Helices.- Archiv für Molluskenkunde, 15: 102-106.
Maltzan, H. v. (1883): Kreta. Reise-Erinnerungen.- Deutsche Rundschau, 40. Bd: 229-241.
Maltzan, H. v. (1885): Neue Gastropoden vom Senegal.- Archiv für Molluskenkunde, 17: 25-30.
Maltzan, H. v. (1886): Diagnosen neuer Portugiesischer Landschnecken.- Archiv für Molluskenkunde, 18: 26-27.
Maltzan, H. v. (1888): Diagnosen neuer Landschnecken von Haiti, gesammelt von Hermann Rolle 1887-88.- Archiv für Molluskenkunde, 20: 177-183.
Maltzan, H. v. (1889): Die Errichtung deutscher Volksbühnen – eine nationale Aufgabe. Berlin.
Text: Uwe Jueg, Renate Seemann und Dr. Wolfgang Zessin
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